Karlsbad setzt in Sachen schnelles Internet weiter auf Glasfaserausbau

Flächendeckende Versorgung im Gewerbegebiet „Stöckmädle“ abgeschlossen

Die Gemeinde Karlsbad drückt in Sachen kommunaler Breitbandausbau weiter aufs Tempo. Mit der flächendeckenden Glasfasererschließung des rund 60 Hektar großen Gewerbegebietes Stöckmädle in Ittersbach, die jetzt offiziell in Betrieb genommen werden konnte, erreicht man ein wichtiges Ziel. Damit sind unter der Regie der „Breitband Landkreis Karlsruhe GmbH“ (BLK) alle Gewerbebereiche in Karlsbad versorgt. „Jetzt können auch unsere Global-Player im Industriegebiet problemlos weltweit übers Netz agieren“, betonte Karlsbads Bürgermeister Jens Timm beim symbolischen Startschuss in den Räumen der Firma Dätwyler (Pharmazeutische Verschlüsse), der Filiale eines Schweizer Konzerns. Damit wurde ein weiterer, sehr wichtiger Teil des Konzeptes der Kommune in Sachen schnelles Internet realisiert.

Derzeit werden entlang der Lange Straße Glasfaserkabel bis zur Schule an der Belchenstraße verlegt.
Damit sind alle Karlsbader Schulen, einschließlich Schulzentrum und Behindertenschule des Landkreises mit Glasfaser versorgt.
Foto: Weber

Auf einer Strecke von sieben Kilometern wurden flächendeckend über 41 Kilometer Glasfaserkabel verlegt, mit Anschlussmöglichkeiten für jedes Objekt. Von den insgesamt 181 möglichen Gebäudeanschlüssen wurden aktuell 174 realisiert. Die Gesamtkosten des flächendeckenden Netzes liegen bei rund 1,9 Millionen Euro. Davon übernimmt der Bund 50 Prozent und das Land 40 Prozent. Damit verbleibt der Kommune ein Eigenanteil von knapp 200.000 Euro. Die Anschlüsse für die Unternehmen im Rahmen der Förderung sind kostenlos. „Gerne unterstützen wir, gerade auch in Gewerbegebieten im ländlichen Raum, wo eine weltweite Vernetzung unabdingbar notwendig ist, solche Projekte“, betonte Katharina Manthey, Referentin für Digitalisierung im Innenministerium. Dabei betreibe man mit der BLK insgesamt sehr erfolgreiche Maßnahmen. Für Kreiskämmerer und BLK-Geschäftsführer Ragnar Watteroth eine willkommene Gelegenheit daran zu erinnern, dass solche Maßnahmen nur erfolgreich zu stemmen sind, wenn alle Beteiligten zusammen agieren.

Dabei sei die Bundes- und Landesförderung von größter Bedeutung. In der Gesamtbetrachtung gelte es zu beachten, dass nach aktuellen Recherchen die Wirtschaft nach der Pandemie das Vierfache an Netz-Kapazitäten benötige. „Wir haben aktuell im Unternehmen neue Software-Lösungen am Start und sind auf die neuen Glasfaser-Kapazitäten angewiesen“, meinte Jürgen Roth, Werkleiter des Gastgebers. Dies bestätigt auf Anfrage auch Oliver Braun, Juniorchef der Hartmut Braun GmbH im„Stöckmädle“, die neben eigenen technischen Unternehmen auch Vermietungen eigener oder geleaster Gewerbeanlagen betreibt. „Wenn sich ein Kunde für ein Betriebsareal interessiert, geht die erste Frage in Richtung schnelles Internet“, so Oliver Braun. Hier könne man jetzt punkten. „Der Rechnungsversand wie auch alle Bestellungen oder technischen Planunterlagen laufen längst ausnahmslos übers netzt. Hier helfen natürlich die Kapazitäten mit dem Glasfaser ganz erheblich“, meinte Sandra Selinger, die zusammen mit ihrem Ehemann Stephen den Metallbaubetrieb von Langensteinbach nach Ittersbach in ihr deutlich größeres Betriebsareal verlagert hat.

Dass die Politik in vielen Bereichen gut funktioniere, zeige dieser Tag, meinte MdB Nicolas Zippelius (CDU) in seinem Grußwort. BLK-Geschäftsführer Watteroth erinnerte schließlich an ein weiteres Projekt in Ittersbacher. Hier wird derzeit die Glasfasertrasse für die Schule eingebaut. Auf der Strecke können sich 54 Hausbesitzer anschließen. Auch hier erhält die Kommune zu den Gesamtkosten von rund 550.000 Euro 90 Prozent an Landes- und Bundesförderung. Damit haben sämtliche Karlsbader Schulen Glasfaseranschlüsse.

Symbolischer Startschuss Glasfaserverbindung: Jürgen Roth, Werkleiter „Dätwyler“, Katharina Manthey, Innenministerium, Ragnar Watteroth, BLK-Geschäftsführer, Jens Timm, Bürgermeister und Nicolas Zippelius, MdB. (von links).
Foto: Weber